Vermögenslage
Die Bilanzsumme des FRIWO-Konzerns per 31. Dezem-
ber 2020 belief sich auf 61,3 Mio. Euro und lag damit um
1,1 Mio. Euro unter dem Wert am gleichen Stichtag 2019
(62,4 Mio. Euro).
Der Wert der langfristigen Vermögenswerte ging in Sum-
me von 20,5 Mio. Euro zum Jahresende 2019 auf 19,4 Mio.
Euro zurück (-5,3 Prozent). Darin enthalten sind mit 2,1 Mio.
Euro die Nutzungsrechte aus Leasingfinanzierungen (Vor-
jahr: 1,6 Mio. Euro) und die Abgrenzung der aktiven latenten
Steuern in Höhe von 4,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,8 Mio. Euro).
Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen mit 41,9 Mio.
Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Die Vorräte nahmen
um 6,2 Prozent auf 20,9 Mio. Euro ab (31. Dezember 2019:
22,3 Mio. Euro). Trotz eines strikten Bestandsmanage-
ment baute der FRIWO-Konzern seinen Vorratsbestand um
0,6 Mio. Euro auf. Gegenläufig mit -1,4 Mio. Euro gegenüber
dem Vorjahr wirkte sich jedoch die Reduzierung der geleis-
teten Anzahlungen auf Vorräte aus. FRIWO hatte im Vorjahr
ein wichtiges elektronisches Bauteil zur Sicherstellung der
Lieferfähigkeit bevorratet, der Bestand wurde im Jahres-
verlauf 2020 sukzessive abgebaut. Die zeitraumbezogene
Umsatzrealisierung nach IFRS 15 hatte einen Effekt von
-0,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr auf die Vorräte.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen
auf 4,1 Mio. Euro (Vorjahresstichtag: 3,4 Mio. Euro). Hierbei
wirkten sich das höhere Geschäftsvolumen zum Jahresende
im Vergleich zum schwächeren vierten Quartal des Vorjah-
res sowie eine erhöhte Factoring-Quote von 76,7 Prozent
aus (Vorjahr: 73,6 Prozent). Die durch zeitraumbezogene
Umsatzrealisierung nach IFRS 15 entstandenen Vertrags-
vermögenswerte stiegen von 7,6 Mio. Euro um 0,8 Mio.
Euro auf 8,4 Mio. Euro.
Die Zahlungsmittel lagen zum Jahresende bei 4,2 Mio. Euro
(31. Dezember 2019: 5,9 Mio. Euro).
Auf der Passivseite der Bilanz sank das Eigenkapital des
FRIWO-Konzerns durch den Konzernverlust (-5,5 Mio. Euro)
von 10,9 Mio. Euro per 31. Dezember 2019 auf 4,8 Mio.
Euro zum Ende des Berichtsjahres. Die Eigenkapitalquote
sank entsprechend im Stichtagsvergleich von 17,5 Prozent
auf 7,7 Prozent und lag damit auf einem nicht zufrieden-
stellenden Niveau.
Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich im Stich-
tagsvergleich auf 16,5 Mio. Euro zum Jahresende 2020
(31. Dezember 2019: 4,9 Mio. Euro). Der starke Anstieg ist
in erster Linie auf die erstmalige Berücksichtigung der neu-
en, bis 2022 laufenden Konzernfinanzierung zurückzufüh-
ren. So standen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten
mit 9,4 Mio. Euro zu Buche nach 0,6 Mio. Euro am gleichen
Vorjahresstichtag. In den langfristigen Verbindlichkeiten ist
ebenfalls ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 2,7 Mio.
Euro (inklusive Zinsabgrenzung zum Jahresende) enthalten.
Die lang- und kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten nach
IFRS16 stiegen auf 2,2 Mio. Euro (davon 0,9 Mio. Euro kurz-
fristig; 1,3 Mio. Euro langfristig).
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sanken im Stichtagsver-
gleich in Summe von 46,6 Mio. Euro per Ende 2019 um 6,5
Mio. Euro auf 40,1 Mio. Euro zum 31. Dezember 2020. Dabei
nahmen die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im Zuge
der Neufinanzierung des Konzerns ebenfalls um 6,5 Mio.
Euro auf 14,7 Mio. Euro ab (31. Dezember 2019: 21,2 Mio.
Euro). Die kurzfristigen Rückstellungen nahmen mit der
Umsetzung der Strukturmaßnahmen aus dem Transfor-
mationsprogramm von 9,0 Mio. Euro um 4,9 Mio. Euro auf
4,1 Mio. Euro ab. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen lagen mit 12,4 Mio. Euro um 1,3 Mio. Euro über
Vorjahresniveau (11,1 Mio. Euro), vor allem bedingt durch
das höhere Geschäftsvolumen zum Ende des Berichtsjah-
res im Vergleich zum Vorjahr.
Das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz verbesserte
sich im Berichtsjahr weiter auf 20,9 Prozent nach 22,8 Pro-
zent Ende 2019.
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich
sonstiger nicht finanzieller Verbindlichkeiten stiegen um
3,4 Mio. Euro auf 7,1 Mio. Euro. Der Anstieg resultierte im
Wesentlichen aus der Stundung der Einfuhrumsatzsteuer in
Höhe von 2,4 Mio. Euro.
Insgesamt beurteilt der Vorstand die Ertrags-, Vermögens-
und Finanzlage des Konzerns zum Jahresende 2020 als
angespannt, aber beherrschbar, vor allem unter Berück-
sichtigung der im ersten Quartal 2020 neu ausgehandelten
Finanzierung des Unternehmens für die nächsten zwei Jah-
re.
33 Lagebericht des FRIWO-Konzerns und der FRIWO AG